Die Folgen von Depression

Alexa Enderli

Es war ja nicht so, dass ich das Drama liebte, es war die Depression, die mich dazu brachte, mich so zu verhalten.

Die Depression überrollte mich einfach so aus heiterem Himmel. Mein ganzes Wesen veränderte mich, ohne dass ich es eigentlich wollte. Ich war eine starke, selbstbewusste Person, aber bei einer Panikattacke war ich nicht mehr ich. Ich fühlte mich klein, verletzlich und unausstehlich. Ein schwerer Druck lag auf meinem Brustkorb, der mir das Atmen erschwerte.
Ich war nur noch ein Schatten von mir selbst. Die freudige, Power volle Alexa war einfach weg.

Diejenigen, die nicht unter Depressionen leiden, können kaum verstehen, dass es bei der Panikattacke darum geht, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, es gibt in dem Moment keine logische Erklärung, warum und wieso es jetzt gerade kommt.

Es liess mich vereinsamen, ich zog mich immer und immer mehr zurück, denn ich wollte niemandem zur Last fallen, niemand solle mich in solchen Situationen sehen, denn sie hätten mich nicht wiedererkannt.

Was habe ich am Anfang noch bitterlich geweint, bis sie versiegt waren, bis keine einzige Träne mehr kam, ich bin eingefroren. Meine Gefühlswelt war zerstört, ich habe mich dem Gefühl versagt zu haben hingegeben. Ich dümpelte nur noch durch mein Leben, irgendwie funktionierte ich, eigentlich weiss ich gar nicht mehr genau wie ich das geschafft habe.

Es verlor alles seinen Sinn, es gab nichts Vernünftiges mehr auf der Welt. Es ist eine Welle, die mich von innen heraus verzehrt, meine Beine zitterten, mich in die Knie zwingt und gleichzeitig das Gefühl vermittelt, in die Leere zu fallen. Die Depression scheint nie zu enden: Ich sagte mir, dass sie bald vorbei sein wird, aber ich war nicht sicher, wann sie wirklich vorbei sein wird und ich war sicher, dass sie wieder zurückkehren wird.

Es ist schwer deinem Umfeld zu erklären, dass du unter einer Depression leidest, ohne
ein Gefühl des Mitleids in ihnen zu wecken. Jedes Mal zu erklären, was es ist und wie es sich anfühlt, ist anstrengend. Es nimmt dir deine Seele, deine Würde. Jedes Mal, vor den Augen der Menschen, die du liebst, musst du sie davon überzeugen, dass du letztendlich ein gesunder Mensch bist, dass es nur die Depression ist, die dich so handeln lässt.

Depressionen zu haben bedeutet manchmal zu kämpfen, um den Tag zu überstehen. Die Liebe der Menschen um dich herum ist das einzige Gegenmittel, das dich während Panikattacken in die Realität zurückbringen kann; zu wissen, dass jemand immer für dich da sein wird, während deiner Höhen und Tiefen; zu wissen, dass diejenigen, die dich lieben, deine Schultern stützen werden, wenn du schwach bist, auch wenn sie nie verstehen werden, wie und warum du so fühlst – aber das ist es, was jeder, der an Depressionen leidet, akzeptieren muss.

In Liebe Alexa💚🙏

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